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Alter und Trauma
Alte Menschen mit zurückliegenden traumatischen Erfahrungen im Pflegealltag hilfreich begleiten
Der Alltag in der Pflege gestaltet sich oft hektisch, ist zeitlich eng getaktet. Zugleich erleben Sie als Fachkraft eventuell immer wieder Situationen mit alten Menschen, in denen sie ängstlich, unruhig, aggressiv oder abwehrend reagieren. Eine offene oder verschlossene Tür, ein Licht, welches Sie an- oder ausschalten, ein altes Sprichwort, eine Berührung, – die Auslöser können vielfältig sein. Doch was liegt dahinter und wie können Sie alten Menschen in diesen Momenten Orientierung und Sicherheit bieten? Wo liegen die Grenzen Ihrer Unterstützung und wie können Sie gut für sich selbst sorgen?
Obwohl fast ein Viertel der aktuellen Bevölkerung Deutschlands über 65 Jahre alt ist und potenziell traumatisierende Erfahrungen gemacht hat, befasst sich die (Fach-)Öffentlichkeit erst seit ca. 25 Jahren mit dieser Thematik. Durch biografische Umbrüche im Alter z.B. eine veränderte Wohnsituation, Eintritt in den Ruhestand, Verlust des:der Partner:in oder eine Pflegebedürftigkeit können Traumata bei alten Menschen wieder reaktiviert werden. Frühere Erfahrungen des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht vermischen sich dann mit Zukunftsängsten und können so die Furcht vor erneuten Grenzüberschreitungen wecken. Die Auswirkungen äußern sich in unterschiedlichen Verhaltensweisen und stellen das soziale Umfeld sowie professionelle Begleiter:innen zeitweise vor große Herausforderungen.
Dieser Fortbildungstag bietet Ihnen eine erste thematische Annäherung an die Hintergründe und Folgen traumatischer Erfahrungen heute alter Menschen. Zielsetzung ist es Ihnen – neben theoretischen Inhalten – „praktisches Handwerkszeug“ für den beruflichen Alltag zu vermitteln und die eigene Handlungssicherheit zu stärken.
Inhalte sind:
- Was ist das Spezifische am Traumaerleben?
- Welche historischen und lebensgeschichtlichen Ereignisse heute alter Menschen wirkten sich (potenziell) traumatisierend aus?
- Warum und wie wirken Traumaerfahrungen nach?
- Welche möglichen Hinweise gibt es bei heute alten Menschen?
- Wodurch können unverarbeitete Erfahrungen wieder reaktiviert werden?
- Wie sind heute alte Menschen mit ihren Traumata umgegangen? Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es?
- Was können Begleiter:innen tun? Welche Strategien können hilfreich sein im Umgang mit Klient:innen?
- Wo liegen Grenzen der Begleitung?
- Wie kann die eigene Handlungssicherheit gestärkt werden?
Bildquelle: Ulrike Erdmann
UP 1002
Ort: Bildungsstätte Einschlingen
Beitrag: 43,- Euro (gefördert aus Mitteln des Landes NRW) – inkl. Mittagessen sowie Kaffee u. Kuchen
Termin: 7. November 2025 von 10.00 -16.00 Uhr
Leitung:
Anke Lesner; Diplompädagogin, Systemische Therapeutin und Supervisorin, Fachberaterin für Psychotraumatologie, Alterspsychotherapeutin, Geschäftfsführerin von Wildwasser e.V.
Zielgruppe:
Leitungskräfte, Mitarbeiter:innen der ambulanten oder stationären Altenhilfe oder des allgemeinen Gesundheitswesens, Lehrkräfte im Gesundheitswesen, ehrenamtliche Mitarbeiter:innen
Karte des Veranstaltungsortes
Danke für den guten Service! Das entgegengebrachte Vertrauen ist in der heutigen Gesellschaft leider selten, wohltuend
Zentrale Studienberatung
Uni Münster