Bienen – wichtige Bestäuber

Honigbienen und Wildbienen

Die wahrscheinlich bekannteste Biene ist die Honigbiene. Sie lebt mit anderen Honigbienen zusammen in einem Volk und kann nicht alleine überleben1. Diese Völker werden von Imker:innen gehalten und sind ohne ihre Hilfe und ihren Schutz nicht überlebensfähig2.
Neben den Honigbienen gibt es auch noch zahlreiche Wildbienenarten, die oftmals, anders als die Honigbienen, einzeln leben2. Es gibt jedoch auch einige Wildbienen, beispielsweise einige Furchenbienenarten, die ähnlich wie die Honigbiene eine soziale Lebensweise haben3.
Honigbienen und Wildbienen ernähren sich von Nektar und Pollen3. Während Honigbienen keine bestimmten Pollen bevorzugen, gibt es einige Wildbienenarten, die auf Pollen von speziellen Pflanzen angewiesen sind3.

Bedroht

Durch ihre Arbeit als Bestäuber sind Bienen für die ökologische Vielfalt unverzichtbar. Jedoch sind Bienen bedroht. Honigbienen sind zwar nicht vom Aussterben bedroht, da sie von Imker:innen gepflegt werden, jedoch kommt es weltweit zum Sterben von Honigbienenvölkern. Einer der Gründe dafür ist die Varroa-Milbe, die als Parasit von den Bienen lebt6.
Auch die Wildbienen sind betroffen. Von etwas mehr als 550 Wildbienenarten, die es in Deutschland gibt, gilt die Hälfte als gefährdet. Einige Arten sind bereits ausgestorben5. Es wird stark vermutet, dass Honigbienen und Wildbienen in Lebensräumen mit wenigen Ressourcen in einer Nahrungsmittelkonkurrenz stehen5. Honigbienen kommen in größeren Mengen vor als Wildbienen und sie sind zudem sehr konkurrenzstark, sodass sie der Wildbienenpopulation schaden können5. Für alle Bienen können Pflanzenschutzmittel, beispielsweise Neonikotinoide die zur Behandlung von Saatgut eingesetzt werden, gefährlich sein6. Außerdem nehmen Monokulturen, bei denen nur eine einzige Pflanzenart angebaut wird, weiter zu, wodurch es den Bienen an abwechslungsreicher Nahrung fehlt7.
Auch der Klimawandel kann negative Auswirkungen auf Bienen haben7. Umweltbedingungen, wie beispielsweise das Wetter, ändern sich und die Bienen müssen damit zurechtkommen7. Unvorhersehbare Wintereinbrüche oder Wetterumschwünge sind Beispiele dafür.

Warum sind sie wichtig für uns

Bienen und andere Tiere, wie zum Beispiel Schmeißfliegen oder einige Vogelarten, sind unentbehrlich für das Bestäuben von Pflanzen4. Bei der Bestäubung werden Blütenpollen zwischen den weiblichen und männlichen Teilen der Pflanze transportiert4. Durch diesen Prozess kann sich die Pflanze reproduzieren4.
Die Erträge von mehr als Dreiviertel der Nahrungsmittelpflanzen hängen unterschiedlich stark von Bestäubern ab4. So werden zum Beispiel Kiwis zu fast 100 Prozent von Tieren bestäubt und Äpfel, Birnen und Kirschen zu über 50 Prozent4. Die Menschen hängen daher indirekt von der Arbeit von Bestäubern ab4.

Bienen und ihre Bedeutung für die Sustainable Development Goals (SDGs)

SDG 1: Keine Armut und SDG 2: Kein Hunger

Viele pflanzliche Lebensmittel sind zumindest zum Teil auf Bestäuber angewiesen4. In den letzten 50 Jahren hat die Produktion von Nahrungsmitteln, die auf Tierbestäubung angewiesen sind, um mehr als 300 Prozent zugenommen, während zugleich die Vielfalt von Flora und Fauna abnimmt4. Dadurch hängt die Ernährung der Weltbevölkerung auch immer stärker von der Arbeit von Bestäubern ab4. Das macht es umso wichtiger, die Bestäuber zu schützen.

SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Während es in Deutschland schwierig ist als (Hobby-) Imker:in Geld zu verdienen, sieht das in Ländern des globalen Südens anders aus13,14. Dort kann die Imkerei durch den Verkauf von Honig zu einer stabilen Lebensgrundlage beitragen14.

SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Bei nachhaltiger Landwirtschaft wird durch verschiedene Maßnahmen, beispielsweise durch den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, auf den Erhalt der Biodiversität geachtet11. Durch den Konsum von Produkten, die aus nachhaltiger und bestenfalls regionaler Landwirtschaft stammen, kann der Schutz von Bienen und anderen Bestäubern unterstützt werden12.

SDG 15: Leben an Land

Weltweit sind viele Bestäuber bedroht4. Der Rückgang der Bestäuber kann wiederum Auswirkungen auf die Pflanzen haben, die auf ihre Bestäubung angewiesen sind4. Es gibt Hinweise darauf, dass der Ertrag von Nutzpflanzen abnimmt, wenn die Anzahl und die Vielfalt der Bestäuber abnehmen4. Ein Ziel des SDG 15 ist es, den Biodiversitätsverlust zu verringern8. Ein Ansatz dafür in Bezug auf Bestäuber ist der Erhalt von arten- und blütenreichen Standorten – auch in urbanen Gebieten9,10.

Quellen:

  1. Die Honigbiene, das fleißige Lieschen – NABU
  2. Wild- und Honigbienen – NABU Schleswig-Holstein
  3. Steckbrief Wildbienen (deutschewildtierstiftung.de)
  4. 160823_broschüre_ipbes_pdf.indd (de-ipbes.de)
  5. Deutsche Wildtier Stiftung | Wildbienen und die Honigbiene
  6. Bienen: Bienensterben – Bienen – Insekten und Spinnentiere – Natur – Planet Wissen (planet-wissen.de)
  7. Bienensterben – Ursachen, Folgen, Maßnahmen – BundesUmweltPortal
  8. SDG 15: Leben an Land | BMZ
  9. Blühstreifen – Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
  10. Insektenrückgang – Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
  11. BMEL – Bienen – Biologische Vielfalt: Bienen und Insekten schützen
  12. Dem Bienensterben auf der Spur – NABU
  13. Imker im Verdienst-Check: Kann man von Bienen leben? | STERN.de
  14. Buzzing with life | UNDP
  15. Biologe erklärt Bestäubung von Blüten durch Bienen

 

 

 

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